Kräuterführerinnen und Kräuterführer stellen sich vor
16.04.2019
Petra Stark
Industriekauffrau, Mentorin für Garten und Natur, wohnhaft in Waldsassen
Ein Zeitungsbericht im Jahre 2008 über die Ausbildung zum/-r Kräuterführer/-in und Themen dazu haben mich sofort angesprochen. Das Kennenlernen, die Verwendung der Kräuter, Lehren der Hl. Hildegard von Bingen und Pfarrer Kneipp, Tanzen sowie Kräuterköstlichkeiten machten mich neugierig. Ich meldete mich zur Ausbildung in der Umweltstation Abtei Waldsassen an.
Die Freizeit in der Natur zu verbringen schien mir als idealer Ausgleich zum trockenen Büroalltag. Entspannung und Frohsinn waren garantiert.
Nach der Ausbildung hatte ich vorerst keine großen Erwartungen, aber dann wurde ich sozusagen reingeworfen. Ich bekam die Möglichkeit, Gäste durch den Kloster- und Naturerlebnisgarten zu führen. Anfangs hieß es 6 – 7 Führungen in der Saison (mittlerweile kann ich darüber nur lachen, da es weit mehr sind ).
Tja, und da war es um mich geschehen. All das Wissen über Kräuter konnte ich sofort in die Tat umsetzen. Und durch ständige Kurse mein Wissen, bis heute, erweitern. Durch die Tätigkeiten in der Umweltstation wurden die Aufgaben immer vielfältiger und interessanter.
Zu den Führungen kamen Projekte mit Kindern und Workshops für unterschiedliche Themen und Bereiche über Kräuter, Pizzabacken, Naturprojekte, Umweltpädagogik, etc. hinzu.
Das Interesse an Kräutern, der Natur und auch der Umgang mit vielen unterschiedlichen, sehr interessanten Menschen haben mein Leben komplett verändert. Ja – sozusagen beflügelt.
Die Ausbildung zum/-r Kräuterführer/-in fand mittlerweile vor 10 Jahren statt. Ich kann mich aber noch sehr gut an einige Erlebnisse und Gegebenheiten erinnern. Als wir bei unserer sehr geschätzten „Hildegardexpertin Johanna Eisner“ einen Kurs belegten, hatten wir die Zeit vergessen und abends die Zeit mächtig überschritten. Die Ausgangstüre war verschlossen. Wir mussten dann wirklich alle hinterm Gartenschulhaus mühevoll (Johanna Eisner mit Dirndl) über ein Tor mit gegenseitiger Hilfestellung klettern. Es war eine Super Gaudi.
Im Kloster- und Naturerlebnigarten fühlten wir uns (bis heute) alle sehr wohl. Mit 13 Teilnehmerinnen war damals meine Gruppe sehr klein. Wir wurden ein herzliches Team und waren sehr traurig, als der Kurs zu Ende ging. Die unendlichen Informationen und kulinarische Köstlichkeiten begeisterten uns immer aufs Neue. Die Erinnerungen bleiben und ich würde mich freuen, meine Gruppe von 2009 alle mal wieder im Garten zu treffen.
Durch die Pflanzen und die netten Leute bekam man für vieles einen anderen Blickwinkel. Die Wertschätzung und Achtung für die Natur und Umwelt wurden damit nur gestärkt.
Nun bin ich seit vielen Jahren für die Umweltstation Abtei Waldsassen tätig und es macht Riesenspaß. Auf Nachfragen von Verwandten, Freunden und Bekannten verriet ich vielen wertvolle Tipps für Gesundheit und Wohlbefinden. Auch außerhalb der Umweltstation konnte ich schon für etliche Vorträge, Workshops und Gartenführungen hilfreich sein.
Die Entscheidung war genau das Richtige und ich kann nur andere Menschen motivieren, sich ebenfalls mit Natur und Kräuter zu beschäftigen.