
Wie alles begann - Entstehung der Umweltstation Abtei Waldsassen mit dem Kloster- und Naturerlebnisgarten
Das etwa 7000 qm große Areal des Kloster- und Naturerlebnisgartens gehört zur Abtei Waldsassen. In früheren Zeiten bestand dieser aus einer Gärtnerei mit vielen großen Gewächshäusern, eins davon befindet sich sogar jetzt noch auf dem Gelände und wird von der Umweltstation Abtei Waldsassen rege genutzt.
Damals wurden nicht nur Pflanzen und Blumen, sondern auch die Früchte und das reife Gemüse verkauft.
Nach der Schließung nutzte die Mädchenrealschule Zisterzienserinnenabtei Waldsassen das Gelände mit der Turnhalle zunächst als Sportplatz.
1998 gründete das Kloster Waldsassen mit Frau Äbtissin Laetitia Fech OCist., die Stadt Waldsassen und der Landkreis Tirschenreuth die Stiftung "Kultur- und Begegnungszentrum Abtei Waldsassen" und damit war sozusagen der Weg für die heutige Umweltstation geebnet.
2001 rief die Stiftung das Projekt zur anerkannten Umweltstation Abtei Waldsassen ins Leben. Der damalige Leiter Marco Werner (+ 01.06.2011) begann Kinder und Jugendliche sowie auch Erwachsene wieder für die Natur und die Umwelt zu begeistern. Nach und nach baute er ein kleines Paradies, unter anderem einen Barfußpfad, den Wasserspielplatz, die Riechstation, den Aussichtshügel über den Kloster- und Naturerlebnisgarten, das Atrium und den Weg zur Wondreb.
Nach einer anstrengenden Aufbauphase konnte dann der Kloster- und Naturerlebnisgarten im Mai 2004 eingeweiht werden und erhielt die staatliche Anerkennung als Umweltstation. Umweltstationen sind multifunktionale Einrichtungen der Umweltbildung mit dem Ziel, insbesondere im außerschulischen, aber auch im schulischen Bereich Umweltbewusstsein und Handlungskompetenz bei Bürgern aller Altersstufen zu entwickeln. In Bayern gibt es bereits derzeit 58 anerkannte Umweltstationen (Stand: 03/21). Diese Einrichtungen haben sich der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung verschrieben.
Die grenzüberschreitende Landesgartenschau Marktredwitz-Eger im Jahre 2006 war ein großer Impuls für den Garten und es kamen einige Gestaltungselemente hinzu, die auch heute noch bestehen. Die Umweltstation Abtei Waldsassen wurde bei dieser Landesgartenschau zur Außenstelle und Marco Werner errichtete in dieser Zeit mit einigen fleißigen Helfern eine für Rollstuhlfahrer geeignete Kräuterspirale und einen Bauerngarten, der bis heute die alten längst vergessenen Gemüsesorten wieder in das Gedächtnis der Menschen ruft.
Marco Werner wollte nicht nur die Vielfalt der Heilkräuter aufzeigen, sondern auch den Besuchern die Möglichkeit geben, einige wichtige heilkundliche Lehren kennenzulernen. Daher legte er einen Garten nach Hildegard von Bingen an, baute nach den Lehren von Pfarrer Sebastian Kneipp ein Tret- und ein Handbecken sowie das dazugehörige Kneippkräuterbeet und gestaltete einen Bereich nach der Lehre der TCM (Traditionelle chinesische Medizin) rund um den in dieser Zeit neu angelegten Gartenteich.
Abgerundet hat dies alles der Bau eines wetterfesten Pavillons mit Dachbegrünung sowie die Verglasung mit mundgeblasenem Glas von der weltbekannten Waldsassener Glashütte Lamberts. Bis heute werden dort immer wieder Ausstellungen gezeigt und über biologisches Bauen informiert.
Die Umweltstation wird seit Beginn an von der Abtei Waldsassen, der Stadt Waldsassen, dem Landkreis Tirschenreuth und vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz unterstützt. Seit 2006 sind wir auch Träger der Dachmarke Umweltbildung.Bayern.
Alle fleißigen Helfer soll auch hier gedankt werden, ohne die die Umweltstation Abtei Waldsassen heute nicht so präsent wäre.
Die Bilder zeigen wie alles begann:
Auflösung des Sportplatzes
Hier sieht man das Anlegen der Themenbereiche nach Hildegard von Bingen, Pfarrer Sebastian Kneipp und TCM.
Bau des Kneippbeckens
Bau des Pavillons
(Stand des Artikels: 25.03.2021)