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Der Giersch - Ein wildwachsendes Superfood und er kann noch viel mehr...

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Der Giersch

Aegopodium podagraria

 

Im Garten wird der Giersch oft als sehr hartnäckiges Unkraut betrachtet, welches wegen unterirdischen Wurzelausläufern kaum auszurotten ist und mit aller Kraft bekämpft werden müsste. Die weitaus bessere Alternative, einfach aufessen, dann muss man sich nicht mehr ärgern :)

Doch wusstest du schon, dass der Giersch eigentlich eine Heilpflanze ist und die Eigenschaften eines Superfoods hat? Erfahre mehr über diese spannende Pflanze in unserem Blogbeitrag!

 

Allgemeines zum Giersch

Der Giersch breitet sich besonders an feuchten und schattigeren Standorten gerne aus, so ist er z. B. an Bach- und Flussufern, an schattigen Waldrändern und in Auenwäldern zu finden. Bei uns im Kloster- und Naturerlebnisgarten darf er sich im naturbelassenen Bereich beim Barfußpfad ausbreiten. Wir im Kloster- und Naturerlebnisgarten mähen sogar immer eine Teilfläche zurück, sodass wir immer frischen, knackigen Giersch ernten können.

Die Pflanze kann bis zu 80 cm hoch werden und ist mehrjährig, sie trägt zwischen Juni und August weiße Blüten.

Der Giersch ist ein Doldenblütler, er kann leicht mit der Bibernelle und dem Wald-Engelwurz verwechselt werden. Besonders in Acht nehmen müsst Ihr Euch aber vor den ähnlichen giftigen Pflanzen, wie Bärenklau und Schierling. Typische Merkmale des Giersches sind sein dreikantiger Stiel und die dreiteiligen Blätter, die sich wiederum in drei Einzelblätter gliedern.

Hier gilt immer der Spruch: „Mit drei x drei, bist du beim Giersch dabei! Im Videospot kannst du dir die Merkmale ganz genau anschauen und du erfährst sogar noch einen spannenden Beinamen und wie man den Giersch damit erkennen kann.

 

 

Der Giersch in der Küche

Als Doldenblütler ähnelt der Giersch anderen Gemüse- und Würzpflanzen dieser Familie, z. B. erinnert sein Geschmack an den der Karotte und der Geruch zerriebener Blätter an Petersilie. Seine getrockneten Blätter werden sogar als Petersilienersatz genutzt, ihr Aroma passt gut zu Gemüsegerichten, Aufläufen und Suppen.

Der Giersch ist ein schon lange bekanntes Wildgemüse, im 14. Jahrhundert aß man ihn sogar am polnischen Königshof! Die jungen Blätter und Triebe kann man in der Küche vielseitig einsetzen: als Salat oder Spinat, für Eintöpfe, Aufläufe,  Aufstriche, Smoothies und Pestos. In der Gründonnerstagssuppe ist der Giersch eines der neun verwendeten Kräuter.

Und auch die Blüten und Samen des Doldenblütlers können Sie nutzen: Erstere aromatisieren und verschönern Suppen und Eintöpfe, letztere dienen als Gewürz. Oder versuch doch mal die Blüten in Teig auszubacken - schmeckt hervorragend und kann als Topping für Salate verwendet werden.

 

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Die Blüte des Giersches - ein Doldenblütler

 

Der Giersch – ein Superfood

Der Giersch enthält wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Superelemente. So ist sein Vitamin C Gehalt viermal höher als bei der Zitrone und die Menge an Mineralstoffen kann bis zu dreizehnmal die des Grünkohls überschreiten. Unter den Mineralstoffen und Spurenelementen finden wir: Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Titan, Eisen, Mangan, Kupfer, Phosphor, Silizium und Bor

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Der Giersch als Heilpflanze

Der Giersch ist nicht nur ein wildwachsendes Superfood, sondern auch eine Heilpflanze.

Gicht und rheumatische Erkrankungen – und etwas zum Namen

Schon im Mittelalter war der Giersch ein wichtiges Mittel gegen Gicht. Sogar der lateinische Name bezieht sich auf diese erste, wertvolle Heilwirkung: „Podagra“ bedeutet Gicht. Und da wir schon beim Namen sind, betrachten wir auch mal den ersten Teil: „Aegopodium“ deutet auf das Aussehen der Blätter hin, die einem Ziegenfuß ähneln. Dies wird auch in manchen volkstümlichen deutschen Namen verdeutlicht, wie „Geißkraut“ oder „Geißfuß“. „Aegopodium podagraria“ könnte man mit „Gicht heilender Ziegenfuß“ übersetzen.

Heute wird dem Giersch immer noch eine positive Wirkung bei Gicht und rheumatischen Erkrankungen zugeschrieben. Dies ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, doch können wir einige ziemlich klare Zusammenhänge feststellen. Der Giersch wirkt harntreibend und entsäuernd, er löst Harnsäure und hilf dem Körper Harnsäurekristalle auszuschwemmen; was natürlich die Gicht lindert. Bei rheumatischen Erkrankungen kommt es zu Entzündungen in den Gelenken - der Giersch hat eine entzündungshemmende Wirkung. Diese ist, genauso wie die entwässernde Eigenschaft, sogar wissenschaftlich belegt.

Letztlich lindert der Giersch auch den Schmerz, und somit die Symptome, von Gicht und rheumatischen Erkrankungen. Dies trägt aber nicht zur Heilung der Krankheiten bei.

Weitere Wirkungen

Der Giersch soll die Verdauung und den Appetit anregen, sowie den Blutfluss stillen. Dank der harntreibenden und entzündungshemmenden Wirkung ist er auch bei Blasenentzündungen und Hämorrhoiden geeignet.

Der Tee

Der Tee aus den frischen Gierschblättern eignet sich gut für eine Frühjahreskur. Er soll schädliche Stoffe aus dem Körper schwemmen, außerdem bei Blasenentzündungen und Schnupfen helfen.

Ein Tee aus den getrockneten Blättern soll bei Gichtknoten, schlecht heilenden Wunden, Rheuma und Ischias helfen.

Äußerliche Anwendungen

Frisch zerriebene Blätter des Giersches können Sie bei Insektenstichen, Verbrennungen und Sonnenbrand auf die Haut legen. Sie hemmen Entzündungen, kühlen, wirken desinfizierend und beruhigen die Haut. Aber hier würden wir eher zu Spitzwegerich greifen oder wenn man zu Hause ist Hauswurz verwenden.

Ein Absud kannst du dem Badewasser hinzufügen, das soll bei Gicht, Rheuma, Hexenschuss, Hämorrhoiden, Krampfadern und Ischiasschmerzen helfen. Abkochungen können als Wickel gut bei Gichtknoten an den Füßen genutzt werden. Teeumschläge sind bei Insektenstichen, Verbrennungen und Hämorrhoiden wirksam.

Die Empfehlungen von Pfarrer Künzle

Auch der Kräuterpfarrer Künzle empfiehlt den Gierschtee bei Ischias und Rheuma, und rät bei Mückenstichen zur äußeren Anwendung. Generell soll die Pflanze auch bei Krampfadern, Husten, Wurmbefall, Zahnschmerzen und Verstopfung helfen.

 

Das heikle Thema – der Giersch im Garten

Nachdem du hier jetzt gesehen hast, wie viel man mit Giersch machen kann, hast du hoffentlich nicht mehr das Bedürfnis, ihn im Garten komplett auszurotten. Allerdings ist es verständlich, wenn du auch noch etwas Platz für andere Pflanzen haben möchtest :) Falls du noch keinen Giersch besitzt oder nur eine kleine Fläche zur Verfügung hast, dann hole dir den Giersch doch in einem Topf in dein wildes Leben. So breitet er sich nicht ungehindert aus.

Den Giersch kann man im Garten auch als Dünger verwenden. Da er viele Mineralstoffe enthält (vor allem Kalium), ist er besonders für Starkzehrer geeignet.

 

Rezepte zum Nachmachen

Wenn es schon um den Giersch als Superfood geht, dann haben wir für Euch drei einfache Rezepte, wie ihr den Giersch in eure Küche bringen könnt:

Kräuterlimo

Unser Rezept für die Kräuterlimo variiert, je nachdem welche Pflanzen uns zur jeweiligen Jahreszeit zur Verfügung steht. Was bei uns nie fehlen darf und auch natürlich im Überfluss vorhanden ist, ist der Giersch. Wir geben auch gerne Pfefferminze, Zitronenmelisse, Eberraute (Colastrauch), Gundermann (ein Stängel reicht, da er einen intensiven Geschmack hat), Brennnessel usw. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Blüten wie die von der Rose können dann kurz vorm Trinken dazugegeben werden.

Alle Kräuter gut mit Wasser bedecken und mindestens 3 bis 5 Stunden kühl ziehen lassen. Am besten gleich über Nacht stehen lassen.

Wer möchte kann vor dem Trinken die Kräuterlimo noch mit Apfelsaft mischen, so wird es süßer.

 

DSC 0581Gierschgemüse mit Orange – Ein Rezept von Ulle Dopheide aus unserem Buch „Faszination Kräuterwissen“

Zutaten für zwei Personen:

Giersch, zerkleinert • Butter • Gemüsebrühwürfel

Crème fraîche • Orange, Mandarine oder Apfelsine

Vier Handvoll gewaschener und zerkleinerter Giersch (möglichst junge Pflanzen) einige Minuten lang in Butter dünsten. Dann Wasser bis etwa zur halben Höhe der inzwischen zusammengefallenen Pflanzen hinzu­geben. Mit einem zerdrückten Gemüsebrühwürfel aufkochen und von der Flamme nehmen. Zwei

Esslöffel Crème fraîche einrühren und eine Mandarine oder klein geschnittene Apfelsine hinzugeben oder als Deko­ration oben auflegen.

 

Gierschaufstrich nach Karin Holleis

Der Aufstrich ist auch köstlich auf getoastetem Weißbrot und zu Kartoffeln.

125 g Butter • 1 EL Olivenöl • 1 TL Salz • 1 Knoblauchzehe

1 kleine Zwiebel • 1 Spr. Zitrone • 15 junge Gierschspitzen

1 TL Brennnesselsamen • Blüten zum Garnieren

Butter mit Olivenöl und Salz zerdrücken, mit Knoblauchzehe und Zi­tronensaft schaumig rühren. Den Giersch sehr fein hacken und mit der Zwiebel unter den Aufstrich mengen. In hübsche Schalen geben. Mit Blüten von Borretsch, Gänseblümchen, Taubnessel, Ringelblumen, Veil­chen, Klee und gerne mit Brennnesselsamen verzieren.

 

Wir wünschen ganz viel Spaß beim Nachmachen und Ausprobieren!

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Hier noch das Video: Was sind Superfoods?

 

 

 

 

Wichtiger Hinweis: Die in dem Artikel enthaltenen Informationen wie Anwendungsvorschläge, Rezepte, Angaben wurden nach aktuellen Wissensstand sorgfältig recherchiert, erfolgen aber ohne Gewähr. Es bleibt in der alleinigen Verantwortung des Lesers, die Angaben aus dem Artikel einer eigenen Prüfung zu unterziehen. Werden Methoden und Rezepte aus diesem Artikel angewendet, dann geschieht dies auf eigene Verantwortung und Haftung. Die Informationen ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose oder Therapie.

Quellen:

Hirsch Siegrid, Grünberger Felix (2018): Die Kräuter in meinem Garten. Kopp Verlag. Rottenburg
Bühring Ursel (2007): Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden, gesund bleiben. Ulmer Verlag. Stuttgart
Bocksch Manfred (1998): Das praktische Buch der Heilpflanzen. Kennzeichen, Heilwirkung, Anwendung, Brauchtum. BLV Verlag. München Wien Zürich
KUBZ Abtei Waldsassen in Zusammenarbeit mit Brunner, Sabine und Müller, Cornelia (2019): Faszination Kräuterwissen: Heilpflanzen, Anwendungen und Rezepte aus dem Klostergarten. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz in der Battenberg Gietl Verlag GmbH. Regenstauf
https://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/giersch/
https://www.heilpraxisnet.de/naturheilkunde/giersch-heilpflanze-tee-und-rezepte
https://www.rheuma-erkrankung.de/unterschied-rheuma-und-gicht.html

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Öffnungszeiten Kloster- und Naturerlebnisgarten

01. Mai bis Mitte Oktober
Montag bis Sonntag (täglich)
von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr

Öffnungszeiten können sich
witterungs- bzw. personalbedingt ändern!

(Themen-) Führungen nach Anmeldung: 2,50 € pro Person zzgl. Eintrittsgeld
unter 15 Personen, Zahlung einer Pauschale von 80,00 €
Dauer ca. 1 Stunde

Anschrift und Kontakt

Stiftung
Kultur- und Begegnungszentrum und Umweltstation Abtei Waldsassen
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Telefon: 09632/92 49 10
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