Der neue Tag Bericht Programmvorstellung 2014 des Kultur und Begegnungszentrum mit Umweltstation Waldsassen
Der neue Tag Bericht Programmvorstellung 2014 I des Kultur und Begegnungszentrum mit Umweltstation Waldsassen
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Im Jahr 2014 wird unsere Umweltstation Abtei-Waldsassen unter dem Jahresmotto „Garten LIV(F)E – lebendige Vielfalt“ stehen. Dieses Modellprojekt „Garten LIV(F)E – lebendige Vielfalt“ setzt sich intensiv mit dem Thema Biodiversität in unserer Heimat, der nördlichen Oberpfalz auseinander. Damit knüpfen wir an einer alten Tradition der zisterziensischen Spiritualität von einst im Heute an. Den Besuchern soll wieder bewusst gemacht werden, welch reichhaltiges Angebot an Obst und Gemüsearten unsere Gärten zu bieten haben, gegenüber dem „kleinen Angebot“ der „Supermarktgemüsetheke“. Unter dem Begriff Hortikultur haben die Zisterzienser schon in den Gründungszeiten Obst- und Pflanzgärten meistens in der Umgebung ihrer Grangienhöfe – ihrer Wirtschaftshöfe, angelegt. Das Gemüse bildete neben dem Getreide den Hauptkalorienspender in der fleischlosen Nahrung der Mönche und Konversen. Dementsprechend war es wichtig, eine gesicherte Versorgung des Tischs mit Gemüse zu stellen. In den Gemüsegärten wurden vielfältigste Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebeln, Flachs, Gewürze, Heilpflanzen gezogen, während man auch noch Rüben und alles mögliche Leckere an Gemüsesorten auf Äckern innerhalb der Felderwirtschaft pflanzte. Inwieweit ein Erfahrungsaustausch von Kloster zu Kloster über den Gemüsebau gepflegt, Saatgut und Setzlinge weitergegeben wurde, ist aus den überlieferten Texten unseres Ordens nicht erkennbar. Jedoch bei Obst - den Äpfeln - als einer der wichtigsten, täglich verwendeten Obstarten und auch bei den bereits bezeugten Birnen, Nüssen, Kastanien, können Züchtungserfolge der 1. Zisterzienser über weite Distanzen nachgewiesen werden. Die in Burgund beheimatete Sorte der „grauen Renette“ fand durch das Filiationsnetz des Ordens ihren Weg über das niederrheinische Kloster Kamp, Kloster Walkenried, bis in die thüringische Zisterze Pforta, wo sie im Klosterhof Borsendorf eingeführt wurde. Daher auch der in Deutschland gebräuchliche Name der „Borsdorfer Äpfel“. Auf ähnliche Weise haben die Mönche dann Dank ihrer länderübergreifenden Verbindungen auch bei uns die einheimischen Sorten veredelt und viel an Gemüse und Obst zum eigenen Verzehr angepflanzt, um so einen abwechslungsreichen, gesunden Tisch decken zu können.
Wir freuen uns, dass in unserem Klostergarten nun auch die Umweltstation - Abtei Waldsassen diese alte Tradition der Selbstversorgung - des Selbstversorgergartens - als Beitrag zu Gesundheit und Vitalität in 2014 aufgreifen will, wie es in unserem Kloster früher schon professionell betrieben wurde, als es die Klostergärtnerei noch gab und was bis heute nie abgebrochen ist, weil wir für den Eigenbedarf stets Gemüse und Obst angebaut haben und anbauen.
Wir wünschen Ihnen allen mit unserem vielfältigen Jahresprogramm Freude. Gemäß dem alten Zisterzienserspruch: „Porta patet – magis cor “ – „Ein Tor tut sich auf, das Herz noch mehr“ sind Sie uns stets herzlich willkommen, wenn Sie uns besuchen wollen. Gerne sind Sie auch zum Chorgebet, zur Liturgie von uns Zisterzienserinnen eingeladen. Mögen Sie an diesem Ort wieder vertieft für Ihr Leben Sinn, Ruhe, Kraft tanken können und von der Vielfalt unseres Klostergartens - eines „Gartenliv(f)e –in lebendiger Vielfalt“ - für Ihren eigenen Garten – neue Ideen mit nach Hause nehmen können.
Ich wünsche Ihnen allen Gottes reichsten Segen!
M. Laetitia Fech, Äbtissin und Konvent