Eine wachsende Gemeinschaft im Klostergarten Waldsassen - ONETZ
Artikel aus ONETZ vom 03.11.2021
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Eine wachsende Gemeinschaft im Klostergarten Waldsassen
Eine Premiere gab es jetzt in der Umweltstation unter dem Dach der Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum Abtei Waldsassen. Zum ersten Mal wurden zwei Kräuterführer-Lehrgänge beendet – mit der Übergabe der Zertifikate an die 36 Teilnehmer.
„Den Schlüssel für das Tor zur Welt der Kräuterheilkunde“, so heißt es in der Pressemitteilung der Umweltstation zum Abschluss der beiden Kräuterführerlehrgänge der Umweltstation Waldsassen, halten die Absolventen in ihren Händen. Die Übergabe der Zertifikate der Abtei Waldsassen bildete den erfolgreiche Abschluss des sechsmonatigen Lehrgangs in Waldsassen.
Die Bestimmung von Wild- und Kulturpflanzen, die Kenntnisse über Inhaltsstoffe und Wirkungsweisen von Heilkräutern, Anwendung und Herstellung von naturheilkundlichen Produkten – der Inhalt des Kräuterführerlehrgangs ist umfangreich und zum ersten Mal in der Geschichte fanden parallel zwei Kurse der Stiftung Kultur- und Begegnungszentrum statt – nicht wegen eines pandemiebedingten Kursausfalls, sondern aufgrund der großen Nachfrage für diese Ausbildung: Darauf weist Karo Wenisch von der Umweltstation in einer Pressemitteilung hin.
„Inzwischen findet man in nahezu jedem Hauswirtschaftslehrgang einen zertifizierten Kräuterführer“, freute sich Else Köstler als Projektunterstützerin bei der Übergabe der Zertifikate. Vor allem die qualifizierten Lehrgangsdozenten hätten die Kursteilnehmer mit ihrer Fachkompetenz in den Lehreinheiten zur Pflanzenkunde, Rhetorik und zu den Spezialthemen Hildegard von Bingen und Lehre nach Pfarrer Sebastian Kneipp begeistert.
Von den 40 Kursteilnehmern in diesem Jahr stellten sich 36 der Abschlussprüfung, bestehend aus einer mündlichen und schriftlichen Prüfung sowie der Gestaltung eines Herbariums. Weit über die oberpfälzischen Grenzen hinaus reisen die Kräuterinteressierten an, um ihr Wissen in der Klosterstadt zu erweitern. Für die bereits zertifizierten Kräuterführer gibt es im Jahresprogramm der Umweltstation weitere Aufbauseminare.
„Mit jedem qualifizierten Kräuterführer wächst die Gemeinschaft und das Wissen um die Kräuterheilkunde“, freute sich Karo Wenisch als stellvertretende Leiterin der Umweltstation. Denn vielfach seien Anwendungsformen und Wirkungsweisen seit Jahrhunderten bekannt und nur in Vergessenheit geraten.
Im Kursangebot der Stiftung finden sich viele Angebote aktiver Kräuterführer, wie beispielsweise die sonntäglichen Gartenführungen zu den Themen Kneipp, Hildegard von Bingen und die Familienführungen. "So können alle von dem Kräuterwissen erfahren, ganz einfach bei einem Spaziergang durch den Naturerlebnisgarten", heißt es dazu in der Mitteilung.
Auch im kommenden Jahr sind wieder zwei Lehrgänge geplant, trotz eines erhöhten Aufwands zur Einhaltung des Hygienekonzepts. „Während des Lehrgangs schwitzen im Gewächshaus des Klostergartens nicht nur unsere Tomatenpflanzen, sondern auch die künftigen Kräuterführer“, erinnerte Wenisch laut Mitteilung schmunzelnd an den außergewöhnlichen Schulungsraum im Sommer: Um die Abstandsregeln einhalten zu können, wurde dafür das Treibhaus im Naturerlebnisgarten genutzt.